Ultralauf - Markus Srb
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... keep on running!

 

VIENNA WINTER TRAIL

Datum: 14.01.2017

Distanz: ca. 24 km

Höhenunterschied: ca. +/- 800 m



Rennbericht

Ungewöhnlich früh durfte ich heuer in die Trailsaison starten, auch wenn dies für mich eigentlich nur eine kleine Trainingsabwechslung war. Dank dem Organisationsteam des Wien Rundumadum, die heuer erstmals einen kurzen Wintertrail veranstalteten, konnte ich erstmals gemeinsam mit meinem 11 jährigen Sohn in einem Team die Trails im Umland der Hauptstadt unsicher machen.

Im Vorfeld des Laufes versuchte sich das Team M & M (also Maximilian und ich) so gut es ging auf den Lauf vorzubereiten. Da Maximilian mit Abstand der jüngste Läufer des Feldes werden sollte haben wir nach einigen kleinen Testrunden und reiflicher Überlegung eine Marschtabelle auf knapp unter 4 Stunden festgelegt. Auch wenn ich im Vorfeld nicht wirklich mit winterlichen Bedingungen gerechnet hatte, wurde die Ausrüstung für (fast) alle Eventualitäten getestet.

Doch auch der "Wettergott" ließ die Veranstalter nicht im Stich und so stellte sich tatsächlich in den Tagen vor dem "ersten Vienna Winter Trail" auch ein dem Namen und der Jahreszeit gerechtes Wetter ein. Die Landschaft war in winterliches Weiß gehüllt - aber auf den Wegen war der Schnee schon schön kompakt gepresst, so dass ein gutes Vorankommen eigentlich gesichert sein sollte.

Nach dem Abholen der Startunterlagen gingen wir noch auf ein warmes Getränk ins Kaffeehaus, wo wir dann auch gleich "alte" Bekannte trafen. Das Team "irgendwann kommt jeder an" saß bereits dort. Also eben erst noch schnell einen Kakao bzw. einen doppelten Espresso und dann ging es schon Richtung Start.

Nach kurzem Briefing ging es um punkt 10:00 Uhr los. Eine halbe Runde über den Sportplatz und hinaus auf die Schwarzenbergallee und somit auf die erste fast 3,5 km lange Steigung mit 200 Höhenmeter hinauf zum Hameau. Mit leichtem Laufschritt und einem durchschnittlichen Tempo von 8 min 30 sec kamen wir auf den verschneiten und teils vereisten Wegen ganz gut voran. Nach knapp 30 Minuten erreichten wir das Hameau. Max und ich lagen ganz gut im Feld und auf den leichten Gefällen und kleinen Steigungen kamen wir noch etwas flotter voran. Über das "Häuserl am Roan" ging es zur ersten Verpflegungsstation beim "Griaß di a Gott Wirt" bei km 6 die wir dann bereits nach 49 min erreichten. Kurz einen Tee - und weiter gings.

Gleich von der VP weg ging es die zweite starke Steigung bergan - 1,5km mit 160 Höhenmeter hinauf bis knapp unter den Gipfel des Hermannskogel (seines Zeichens mit 542m immerhin die höchste Erhebung des Bundeslandes Wien). Die Weg- und Wetterverhältnisse waren unverändert und wir kamen auch ähnlich schnell voran. Den höchsten Punkt der Strecke (der Abzweigung auf 515m Seehöhe) ereichten wir zum ersten Mal nach 1h 6min 30sec bei km 7,5. Von dort an ging es bergab zur Jägerwiese bzw. dem Gasthaus Agnesbründl. Mit annähernd gleichbleibenden Tempo kämpften wir uns durch die winterlichen Verhältnisse und waren auch im gesamten Läuferfeld noch immer ganz gut positioniert. Weiter über die Kreuzeiche, eine kleine Steigung in Richtung Vogelsangbergberg und die Sulzwiese begaben wir uns auf das letzte Teilstück der ersten Hälte. Immer noch mit annähernd konstantem Tempo ging es dann die Höhenstrasse entlang bis hinauf zur Sophienwarte. Nun war es nur mehr ein kleines Stück bergab bis zur nächsten Verpflegungsstation und somit auch der Wende bei km 12. Wir erreichten nach nur 1h 42min den Kahlenberg und waren so nun knapp 20min schneller als in der von mir erstellten Marschtabelle für eine Gesamtzeit von knapp unter 4 Stunden.

Nach kurzer Pause ging machten wir uns gleich wieder in Richtung Marswiese auf - und ich muss zugeben, dass nicht nur alle anderen Teilnehmer über das Durchhaltevermögen meines Sohnes erstaunt waren, sondern auch ich selbst. Mit nahezu unverminderten Tempo ging es weiter dem Ziel entgegen. Das Wetter stellte sich langsam aber sicher um und es wurde noch winterlicher. Bei km 18 tranken wir noch kurz einen Tee, bei beginnendem starken Schneegestöber liefen wir weiter in Richtung Häuserl am Roan. Dort wo man für üblich einen wunderschönen Blick über Wien genießen kann, waren nur weiße Schneewolken. So nahmen wir auch gleich die letzte Steigung wieder hinauf zum Hameau in Angriff, wo wir nach 3 Stunden und 4 Minuten eintrafen. Nun waren es noch 3,5km bis ins Ziel, die aber permanent bergab verliefen. Dennoch machten sich nun schön langsam bei meinem 11-jährigen Teamkollegen die Ermüdung bemerkbar. Doch eine mögliche Zeit unter 3,5 Stunden setzten die letzten Motivations- und Kraftreserven frei. Auch die Tatsache, dass wir nach wie vor noch Läufer überholen konnten motivierte den Junior ungemein und so ließen wir es trotz glatter Bodenverhältnisse nochmals so richtig laufen. Je näher wir dem Ziel kamen um so stärker machte sich die Müdigkeit meines Sohnes bemerkbar - dennoch dachte er nicht an ein Zurückstecken. Mit einer starken Rechtskurve verließen wir die Schwarzenbergalle und es ging die letzten Meter hinauf zur Laufbahn. Nun war noch circa eine halbe Runde auf der Bahn zu bewältigen ehe wir nach 3 Stunden 28 Minuten und 23 Sekunden die Ziellinie überquerten.

Damit konnten wir das gesteckte Ziel um mehr als eine halbe Stunde unterbieten. Müde (also vor allem Maximilian), aber auch stolz und glücklich nahmen wir die Medaille in Empfang. Es war für Maximilian der erste lange Trail und durch die winterlichen Verhältnisse sicher kein leichter und so kann das Team M & M auch wirklich zufrieden sein und sich von dieser Herausforderung erholen!

Ein großes Kompliment und Dankeschön auch an das Organisationsteam - es war wie immer eine Freude bei euch am Start zu stehen!


LINDKOGEL TRAIL

Datum: 02.04.2017

Distanz: ca. 10 km

Höhenunterschied: ca. +/- 330 m



Rennbericht

Anlässlich des angesagten Kaiserwetters hatte sich das Team "M & M" kurzfristig für einen Start beim FunTrail entschieden. Für mich war es nach harten Trainingswochen eine Gelegenheit nochmals im Vorfeld der 100 Meilen von Istrien einen gemütlichen Trail zu laufen und so meinem Sohn Maximilian als Schrittmacher zur Seite stehen zu können.

Da es absehbar war, dass Maximilian auch diesmal mit Abstand der jüngste Teilnehmer sein würde hatten wir mal wieder das klassische Ziel nicht letzte zu werden. Da die Temperaturen höher angesagt waren als in den letzten Wochen, packte ich sicherheitshalber eine Trinkflasche ein und auch ein wenig "Notfallsverpflegung".

Schon nach dem Startschuss ging es auf den ersten 3 Kilometern recht steil bergauf. Frisch und ausgeruht konnten wir mit dem Feld aber ganz gut mithalten. Nach der Jubiläumswarte zog sich das Feld dann schön langsam in die Länge und so liefen wir meist alleine durch die ausgedehnten Föhrenwälder.

Mit einem relativ konstanten Tempo kamen wir auch zügig voran und genossen die wunderschöne Strecke. Hin und wieder wurden wir überholt bzw. überholten auch "Konkurrenten" und es war absehbar, dass wir unser Ziel ganz gut erreichen konnten. Auf den letzten Metern aktivierte Maximilian noch seine letzten Kraftreserven und legte einen schönen Zielsprint hin.

Nach 10,3km und 330hm und mit einer Zeit von 1h 19min 17sek überquerten das Team "M & M" die Ziellinie.

Anschließend gab es dann für Maximilian noch eine schöne Überraschung - denn es gab eine eigene Altersklassenwertung für "Männlich unter 20 Jahre". Somit konnte er sich den zweiten Platz in dieser Wertung sichern und bekam auch noch eine richtig schöne Medaille.

Abschließend möchte ich dem Organisationsteam zu einer tollen neuen Veranstaltung und einem Landschaftlich wirklich sehr schönen Lauf gratulieren - wir werden sicher im Jahr 2018 wieder kommen!

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100 MILES OF ISTRIA

Datum: 07.-09.04.2017

Distanz: 100 Meilen (170,9 km)

Höhenunterschied: +7.120 m /- 7.400 m

Strecke: Labin - Umag (Kroatien)

UTMB: 4 Qualifikationspunkte (6 nach der neuen Skala)

Roadmap


 










Rennbericht

Endlich war es soweit - 12 Monate musste ich warten um ein gefühlsmäßig unnötiges DNF aus der Saison 2016 "auszubügeln". Das Training und die Planung verlief ideal und so konnte ich es kaum erwarten am Start zu stehen. Doch bereits knapp vor der Abfahrt gab es einen kleinen Dämpfer - mein Vater konnte aufgrund einer Krankheit nicht mitfahren. Das hieß, dass ich auch bei der Heimfahrt am Sonntag auf mich allein gestellt sein würde. Doch darüber wollte ich mir bei der Anreise noch keine Gedanken machen - meine gesamte Konzentration bündelte sich auf das Rennen - alles andere würde sich ergeben. Wieder hatte ich ein schönes Appartment in zielnähe gebucht. Gleich nach der Ankunft wurde das Startpaket abgeholt. Ein kleiner Spaziergang zur Aklimatisierung musste auch sein - damit ich so richtig hungrig für das Abendessen war. Recht zeitig ging es dann ins Bett - schließlich war ich nicht sicher, zu wie viel Schlaf ich dieses Wochenende noch kommen sollte.

Freitags wurde wieder so richtig ausgeschlafen. Nach einem kleinen Spaziergang und einem Frühstück im Stadtzentrum ging es noch zur Abgabe des Drop Bag für die Verpflegungsstation in Buzet. Dann begann ich mich auch schon für den Start vorzubereiten - nochmals die Ausrüstung kontrollieren und die Zeittabelle verinnerlichen. Um 13:30 Uhr startete der Bustransport nach Labin. Bereits im Bus traf ich die ersten Österreicher und so verging die Zeit recht schnell. Wir konnten auch schon den ersten Blick auf den höchsten Punkt der Strecke werfen. So gegen 15:00 Uhr erreichten wir den Startort. Vor dem Start traf ich mich wie vereinbart mit meinem Laufkollegen Reinhard. Wir wollten die erste Hälfte der Strecke von Labin bis Buzet gemeinsam Laufen. Nach einigen Fotos ging auch schon los. Nach der Vorstellung der Topläufer fiel der Startschuss.

Die ersten Kilometer ging es gemütlich dahin. Von Labin durch enge Stadttore und einen schönen Wald hinunter zum Meer. Auf dem engen Steig war es wie schon gewohnt fast unmöglich zu überholen und so liefen wir im Convoi. Erst entlang des Meeres konnte sich das Feld neu ordnen und man sich auf sein eigenes Tempo einstellen. Das Meer und die Landschaft war wirklich schön. In der Nachmittagssonne und so ging es zügig voran. Nach einigen Kilometern vorbei an riesigen Hotels liefen wir dann in die Hügel, die sich entlang des Meeres zogen.Nach 2 Stunden und 25 Minuten erreichten wir den ersten Verpflegungspunkt bei km 17,7 und waren somit nahezu mit dem selben Tempo unterwegs wie ich im vergangenen Jahr. Nach kurzer Pause begaben wir uns auf die 20 wohl härtesten Kilometer der gesamten Strecke. Immer steilere und steinige Wege führten uns immer höher - mit wohl dosiertem Tempo stiegen wir bergan. Langsam brach die Nacht herein und die letzten Sonnenstrahlen nutzten wir um unsere Stirnlampen in Betrieb zu setzen. In der Dunkelheit sank auch die Temperatur stark ab und die langen Jacken mussten angezogen werden. Dennoch ging es ganz gut voran und nach weiteren 3 Stunden und 10 Minuten erreichten wir den zweiten Verpflegungspunkt bei km 32 (Gesamtzeit 5 Stunden 32 Minuten). Hier konnte man sich wieder an einem schönen Lagerfeuer aufwärmen, ehe es auf das Teilstück hinauf zum höchsten Punkt der Strecke - dem Vojak ging.

Inzwischen herrschte tiefste Nacht und tief unter uns sahen wir die beleuchteten Orte an der Küste liegen, während wir uns im Lichtkegel unserer Stirnlampe weiter unseren Weg durch das steinige Gelände bahnten. Nach weiteren 6 Kilometern standen wir um 23:13 Uhr am höchsten Punkt der Strecke. Nach einer kurze Fotopause und dem absetzten Statusmeldung für die "Daheimgebliebenen" ging es bergab. Ich fühlte mich sehr gut und gemeinsam mit Reinhard ging es dann recht schnell in Richtung Versorgungsstelle 3, die wir auch schon nach weiteren 40 Minuten erreichen konnten. Langsam aber kontinuierlich kämpften wir uns durch die kroatische Nacht und kamen Buzet immer näher. An den Versorgungsstellen 4 und 5 vorbei ging es teilweise nochmals ordentlich zur Sache. Steile Abstiege durch felsiges Gelände verlangten unseren Knien nochmals einiges ab. Gute 1200 Höhenmeter galt es verletzungsfrei zu überstehen. Langsam merkte man eine Differenz zwischen meinem Tempo und jenem von Reinhard. Dennoch ging es gemeinsam immer weiter.

Um 9:35 Uhr - also ziemlich genau zur gleichen Zeit wie im vergangenen Jahr erreichten wir den Checkpoint in Buzet bei km 89,9 - nur ging es mir heuer eigentlich noch sehr gut. Reinhard und ich hatten aufgrund des nicht unwesentlichen Geschwindigkeitsunterschied besprochen von hier getrennt weiter zu laufen. Auch wollte Reinhard eine längere Pause einlegen. Nach knappen 40 Minuten Pause - gesättigt und mit neuen Schuhen ging es weiter.

Von nun an also alleine! Während ich die nächsten 40km ja noch vom vergangenen Jahr kannte, begab ich mich ab Kilometer 129 auf unbekanntes Terrain. Von Buzet an ist die Strecke eigentlich etwas unspektakulärer. Mal geht es das Tal oder einen Fluss entlang - mal auf einen Hügel hinauf. So kam ich ganz gut voran und erreichte den Checkpoint in Hum (km 101,5) ziemlich genau zur Mittagszeit. Hum ist mit ihrem mittelalterlichen Stadtbild eine sehenswerte Stadt und wird als "kleinste Stadt der Welt" bezeichnet - da hier nur ca. 30 Menschen leben.

Nach kurzer Pause ging es auf eine der längsten Etappen des Rennens. Der Weg führte auf 17km durch hügelige Landschaft, Weinberge und Wälder hinab zum Stausee Butoniga. Dieser ist zur Trinkwasserversorgung der Region (z.B. Rovinj, Porec, ...) angelegt, weshalb jegliche Wassersportart verboten ist. In der Zwischenzeit hatte sich das Rennen wie bereits im vergangenen Jahr zu einer Hitzeschlacht entwickelt. Mir ging es aber vergleichsweise noch immer sehr gut. Somit machte ich mich auf das letzte mir bekannte Teilstück nach Motovoun.

Der Streckenverlauf führte uns einige Kilometer entlang eines Kanals ehe er wieder in hügelige Wälder abbog. Wie im Laufe des Rennens so üblich hieß es einige Hügel zu überqueren - natürlich befand sich auf jedem eine Kirche. Schon von weitem konnte man Motovoun in der Ferne erkennen. Wie auf Wikipedia so schön beschrieben: "Motovoun liegt 277 m über dem Meer auf einem steilen, isolierten Hügel über dem Tal der Mirna". Langsam erreichte auch die Temperatur ein verträgliches Niveau und so konnte ich Motovoun 2 Stunden früher erreichen als im Jahr 2016. Ich war unter Berücksichtigung der bereits bewältigten Strecke von 130km eigentlich noch in sehr guter Verfassung. Also hielt ich mich nicht lange auf uns machte mich nach kurzer Stärkung wieder "auf die Socken".

Es war nun also nicht einmal mehr eine Marathondistanz zurückzulegen und ich freute mich auf die weitere Strecke, da ich diese ja aufgrund der Aufgabe des letzten Jahres noch nicht kannte. Flott ging es von Motovoun wieder hinab ins Tal, nur um bei nächster Gelegenheit wieder in Richtung Oprtalje bergauf zu laufen. Immer wieder liefen wir ein Stück entlang der Parenzana - das ist ein Radweg entlang der Stecke der ehemaligen Schmalspurbahn zwischen Triest und Porec (Parenzo). Dabei ging es über Brücken und durch Tunneln der Bahntrasse immer weiter - vorbei an Oprtalje und Groznjan bis nach Buje. Langsam aber sicher brach die zweite Nacht herein und wieder hieß es die Stirnlampe einzuschalten sowie die Jacke anzuziehen.

Natürlich machte sich die körperliche Müdigkeit aber vor allem auch der Schlafentzug bemerkbar. Doch auch ein anderes kleines Problem machte sich bemerkbar. Ich hatte das Gefühl, dass sich auf den Fußballen Blasen bilden würden. Die große Frage was tun. Sollte ich aus meinen Kompressionsstutzen hinaus, nur um nachzusehen und festzustellen, daß ich vielleicht sowieso nichts dagegen tun konnte? Sollte ich es ganz einfach ignorieren? Ich entschied mich für zweiteres - in der Annahme und der Erfahrung, dass ich vermutlich nie wieder in der Lage sein würde die Kompressionsstutzen hineinzuschlüpfen - was nämlich extrem schwierig und während eines Laufen nahezu unmöglich ist. Das Risiko, dann ohne Socken im Schuh zu stehen war mir ganz einfach zu groß. Also die Taktik lautete - eventuelle Blasen ignorieren und so schnell wie möglich ins Ziel laufen.

Der Haken daran war, dass ich beim bergauf laufen keinerlei Schmerzen hatte, beim bergab laufen dafür aber umso mehr. Damit ist es auf einer Strecke, die von diesem Zeitpunkt mehr bergab als bergauf führt eher mühsam. Nichts desto trotz machte ich mich auf das letzte Teilstück von Buje ins Ziel. Eigentlich, dachte ich, dass man die Küste schon von weitem sehen musste. Doch ich wurde enttäuscht. Der Weg verlief durch Wald und Felder in einer tiefen Senke. Somit konnte man in der Dunkelheit weder sehen in welche Richtung man läuft, noch ob man dem Ziel wirklich näher kommt. Das machte für mich die Sache nochmals schwieriger. Langsam kam ich voran, es fühlte sich aber an wie eine Ewigkeit. Hin und wieder erhielt ich eine SMS von meinem Bruder und seiner Frau, die mich in der Gegend vom Ziel erwarteten. Sie hatten Angst, dass sie zu spät eingetroffen wären um meinen Zieleinlauf mitzuverfolgen. Doch ich war ja so langsam, dass es sich sogar noch ausging, dass sie mich die letzten 2 Kilometer begleiten konnten.

Nach 32 Stunden 54 Minuten und 3 Sekunden überquerte ich die Ziellinie und hatte somit die offene Rechnung mit der Strecke beglichen! Müde aber glücklich konnte ich die Medaille in Empfang nehmen und nach einem Finisherfoto in Richtung Bett "kippen".

Auch Reinhard konnte finishen. Nach 39 Stunden 24 Minuten und 59 Sekunden kam er ins Ziel. Gratulation für das erste Finish bei 100 Meilen und natürlich auch herzlichen Dank für deine Begleitung im ersten Teil der Strecke.

















VIENNA CITY MARATHON

Datum: 23.04.2017

Distanz: 42,195 km



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ZUGSPITZ ULTRATRAIL

Datum: 16.-18.06.2017

Distanz: 101,6 km

Höhenunterschied: +/- 5.412 hm

UTMB: 3 Qualifikationspunkte



Roadmap











Zeitverlauf












Impressionen


GROSSGLOCKNER ULTRATRAIL

Datum: 21.-23.07.2017

Distanz: 110 km

max. Zeit: 31 h

Höhenunterschied: +/- 6.500 m

UTMB: 3 Qualifikationspunkte (5 nach der neuen Skala)



Übersicht
















Roadmap











Zeitverlauf











Impressionen


DIRNDLTAL EXTREM 2017

Datum: 05.08.2017

Distanz: 111 km

Höhenunterschied: +/- 5.000 m

UTMB: 3 Qualifikationspunkte (5 nach der neuen Skala)




Rennbericht

Der heurige Lauf sollte eigentlich etwas ganz besonderes werden - an meinem 40. Geburtstag wollte ich eigentlich eine neue persönliche Bestzeit aufstellen und unter 17 Stunden laufen - Vorweg gesagt er wurde auch etwas besonderes, allerdings nicht ganz so wie ich mir das vorstellte!

Nachdem mein linker Fuß bereits beim Großglockner eigentlich keine Probleme machte, war ich für dieses Unterfangen sehr positiv gestimmt. Wie immer trafen alle Läufer bereits zum Race-Briefing ein. Mit befreundeten Läufern stieß ich auf meinen Geburtstag an, die Zeit verging schneller als wir alle merkten und wir tranken das eine oder andere Bierchen. So war es dann doch sehr spät als ich mich in Richtung Bett aufmachte. Wie jedes Jahr schlief ich im Freien auf meinem Feldbett. Gegen 4 Uhr morgens begann es zu regnen und ich musste ins Auto übersiedeln. In der Aufregung vergaß ich mir einen Wecker zu stellen, da ich dies üblicherweise nicht benötige. Im Auto schlief ich dann nochmals so wirklich gut ein, bis mich mein Mobiltelefon aufweckte. Verärgert über den "nächtlichen" Anruf lehnte ich diesen ab und legte mich wieder hin. Doch schon im nächsten Moment schaute ich nochmals auf die Uhr. Diese zeigte 05:55 Uhr. Mit einem Schlag war ich munter - Noch 5 Minuten bis zum Rennstart. Was sollte ich zuerst tun? Laufgewand anziehen, GPS-Tracker holen, ...? Ich hüpfte ins Laufgewand, schnappte meinen Rucksack und rannte in den Flip-Flops zum Start meinen GPS-Tracker ausfassen. Dort wurde ich von den Organisatoren, die mich angerufen hatten, bereits erwartet. Schnell schnell packte ich den GPS-Tracker in meinen Rucksack. Kaum hatte ich diesen am Rücken erfolgte auch bereits der Start. Zur Belustigung der anderen Läufer und Zuschauer und vermutlich als erster und einziger Läufer startete ich mit Flip-Flops in das Rennen. bereits nach wenigen Metern ließ ich das gesamte Starterfeld ziehen und ich zweigte nochmals zu meinem Auto ab um meine Ausrüstung zu komplettieren und vor allem un Laufschuhe anzuziehen. Dort warteten bereits einige befreundete Staffelläufer, die mich einem Boxenstopp in der Formel Eins ähnlich bereits erwarteten, um mich entsprechend zu unterstützen und meinen Zeitverlust so gering wie möglich zu halten. Sie schoben mir einen Campingsessel unter und reichten mir von allen Seiten das fehlende Equipment. Dank dieses Supports, war ich gute 10 Minuten später bereits auf der Strecke und konnte mein Rennen nun auch tatsächlich beginnen. Einsam begab ich mich auf die ersten Kilometer, mit der Gewissheit, dass dies wohl eines meiner härteren Rennen werden wird. Die ersten Kilometer über die Felder konnte ich auch mit noch so großer Vorausschau keine Läufer vor mir entdecken. So kämpfte ich mich Kilometer um Kilometer alleine über die Feldwege. Nach 5 bis 6 km konnte ich dann zum letzten des Feldes aufschließen. In der Folge konnte ich Läufer um Läufer überholen und nach 1 Stunde und 28 Minuten und somit 26 Minuten später als vergangenes Jahr erreichte ich die erste Verpflegungsstation. Nun hatte ich die schweren Beine und die Müdigkeit endgültig abgelegt - lediglich die Witterungsbedingungen machten mir zu schaffen. Nichts desto trotz kämpfte ich mich Teilstück um Teilstück voran. Manche gingen besser und manche gingen Schlechter - die Teilstücke 2 bis 9 absolvierte ich im Durchschnitt um jeweils circa 11 Minuten langsamer als im vergangenen Jahr. So konnte ich den gesamten Rückstand in grenzen halten. Doch auch sehr früh in diesem Rennen wurde mir klar, dass ich für die letzten beiden Teilstücke wohl kaum noch Energie zum laufen haben werde. Damit würde der Zeitverlust dann wohl noch größer werden. Genau das trat auch ein und so musste ich mit einer Zielzeit von 21 Stunden und 14 Minuten vorlieb nehmen.

Analyse

Nach meiner ersten Enttäuschung über dieses durchwachsene Wochenende habe ich aber die Zeiten und den Rennverlauf nochmals analysiert und in Relation zum Vorjahr gestellt. Durch diese Analyse konnte ich die Enttäuschung aber eigentlich minimieren. Wie ich bei einem Großteil der Läufer feststellen musste waren die gelaufenen Zeiten 2017 durchschnittlich um circa 2 Stunden und 10 Minuten langsamer als im Vorjahr. Das heißt wenn ich davon ausgehe, dass; dieser Zeitverlust den Verhältnissen (Witterung, ...) geschuldet war, komme ich zu dem Ergebnis, dass "nur" 82 Minuten auf mein "Verschulden" zurückzuführen sind. Wenn ich dann noch die 10 Minuten vom Fehlstart berücksichtige, so bleiben gerade noch 72 Minuten über, die ich auf der Strecke verloren habe. Das sind pro Teilstück circa 6 Minuten und 30 Sekunden oder auf den Kilometer umgelegt gerade mal knappe 39 Sekunden. Wenn ich dann noch berücksichtige, dass ich 2 Wochen zuvor den Großglockner Ultratrail (110km und +/- 6.500hm) gelaufen bin kann ich rückblickend doch zufrieden sein.

Man kann es aber auch an der Ergebnisliste ganz gut erkennen. 2016 war ich 38. Gesamt und 34. Mann - 2017 dann 29. Gesamt und 26. Mann.













Impressionen


21. KLOSTERNEUBURGER ADVENTLAUF

Datum: 16.12.2017

Distanz: 5 km


2017_Advent_01
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2017_Advent_02
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2017_Advent_03
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2017_Advent_04
2017_Advent_04


41. INTERNATIONALER WIENER SILVESTERLAUF

Datum: 31.12.2017

Distanz: ca. 5350 m