Ultralauf - Markus Srb
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... keep on running!

 

100 Miles of Istria

Datum: 07.-10.04.2022
Distanz: 168,3 km
Höhenunterschied: + 6.515 hm / - 6.800 hm

100 Miles of Istria



Eigentlich wollte ich den Rennbericht ja zeitnahe verfassen, aber leider ist wie so oft die Zeit nach Ostern ein wenig knapp geworden und so hat es doch ein wenig mehr Zeit in Anspruch genommen.

Heuer war eigentlich die Anreise als Teil des Abenteuers geplant und ich wollte zur Einstimmung mit meinem Motorrad über den Wurzenpass nach Slowenien reisen. Von dort an der Slowenisch-Italienischen-Grenze über den Vrsic-Pass (Werschitz-Pass) und den Isonzo entlang bis an die Küste. Leider hat mir da das Wetter einen "Strich durch die Rechnung" gemacht, denn wegen später Schneefälle wurde der Werschitz-Pass gesperrt, weswegen ich über den Loibl-Pass und Ljubljana ausweichen musste.

Impressionen von der Fahrt:


Dennoch war die Fahrt sehr schön. In dem ich versucht habe die Autobahnen generell zu vermeiden, konnte ich auch einmal mehr von Slowenien sehen.

 Impressionen aus Umag:

20220407_154719
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20220407_182859
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20220408_091804
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Am Ankunftstag noch die Startunterlagen abgeholt und den Drop-Bag für Kilometer 100 hinterlegt und schon konnte ich mich rein auf die Startvorbereitungen am nächsten Tag konzentrieren.

Impressionen vom Rennen:

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20220408_162850
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20220408_172540
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20220408_173307
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20220408_175647
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20220408_182502
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20220408_184501
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Rennbericht:

In diesem Jahr waren die Verhältnisse nicht leicht einzuschätzen - Temperatur, Wegbeschaffenheit, Wettervorhersagen - so mussten wir uns im Vorfeld eigentlich auf alle Eventualitäten einstellen. Meinen ersten Rückschlag musste ich bereits vor dem Start einstecken. Mein erhoffter Laufpartner konnte wegen einer hartnäckigen Verkühlung nicht an den Start gehen. Damit war schon im Vorfeld einigermaßen klar, dass es dieses Jahr höchstwahrscheinlich ein einsamer Lauf werden wird.

Beim Start war schönes Wetter - nicht zu warm, aber auch nicht zu kalt. Nach dem Start fand ich einen guten Rhythmus und so kam ich gut voran. Nach noch nicht einmal zwei Stunden war ich bei der ersten Verpflegungsstation durch und begab mich auf den zweiten größeren Anstieg. Ziemlich genau am höchsten Punkt zog ein Regenschauer durch und veränderte die Steckenbeschaffenheit komplett. Durch die mehr als 100 Läufer vor mir waren alle Steine nicht nur nass, sondern auch schlammig. Damit wurde es zu einer einzigen Rutschpartie, was sich eigentlich über große Teilstrecken nicht mehr ändern sollte. Dadurch verlor ich meinen Rhythmus und kam nur mehr sehr schleppend voran. Am dritten Teilstück war der höchste Berg Istriens zu bezwingen und auch die Wetterkapriolen blieben unser stetiger Begleiter. Am Bergrücken wehte ein starker Sturm, der einen immer wieder aus der Spur warf, so dass wir froh waren auf der anderen Seite bald wieder im Wald zu verschwinden. Die verbleibende Nacht verlief ruhig und ereignislos, so dass ich fast plangemäß in die Verpflegungsstation Buzet einlief. In der folgenden Stunde hieß es erholen und sich auf die verbleibende Strecke (und eventuelle Schwierigkeiten einzustimmen. So verließ ich nach 20h10min. Gesamtzeit Buzet und machte mich auf die 69km. Alles lief soweit so gut, bis mich circa 1,5km vor Butoniga ein Hagelgewitter heimsuchte. Kurzfristig hieß es so gut wie möglich im Wald Zuflucht zu suchen, denn selbst 5mm "kleine" Hagelkörner schmerzen extrem. Der mit dem Gewitter einhergehende Temperatursturz und der sintfutartige Regen taten das ihrige dazu, dass ich völlig unterkühlte. Nach 20 min. als das schlimmste vorbei schien, machte ich mich in Richtung Verpflegungsstation. Als ich diese erreichte gab es auch schon den nächsten Wolkenbruch. Damit hieß es lange- und Regenkleidung anzuziehen und sich so gut wie möglich aufzuwärmen. Nach weiteren 45 min. war das Wetter soweit abgezogen, dass auch wieder an ein Weiterlaufen zu denken war - doch warm wurde mir bis ins Ziel nicht mehr. Einsam ging es in die zweite Nacht. Am letzten Teilstück wurde es nochmals schwieriger, da sich der Schlamm an den Schuhen festsetzte, so dass jeder mindestens 2kg. Gewicht zulegte. Nach 36h19min44sec. erreichte ich das Ziel in Umag.


Fazit:

Aufgrund der äußeren Verhältnisse (Wind & Wetter, ...) und der fehlenden Gesellschaft war es wohl einer meiner schwierigsten Läufe, bisher.


Statistik:

Zahl der Startenden --> 185

Zahl der Finisher --> 125

Ausfallquote 32,42%


Zeittabelle:

Ort

Distanz

(Teilstück)

Steigung

(HM +)

Gefälle

(HM -)

Rang

(gesamt)

Laufzeit

(hh:mm:ss)

Labin

0,00




00:00;00

Plomin

15,6

491

785

109

01:53:27

Moscenicka Draga

19,4

938

930

109

05:10:38

Poklon

16,7

1.411

400

118

09:40:08

Brugdac

14,9

241

440

118

12:23:47

Trstenik

17,6

778

930

119

16:41:03

Buzet (ein)

15,3

413

1.170

116

19:24:00

Buzet (aus)





20:10:00

Butoniga

16,8

776

680

105

23:45:01

Livade

15,6

640

650

105

27:30:02

Groznejan

15,4

693

390

106

31:42:34

Buje

7,6

81

175

102

33:32:58

Umag

12,7

53

250

100

36:19:44