Ultralauf - Markus Srb
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... keep on running!

 

Donautrail Linz 2025

Datum: 15.03. 2025

Distanz: 75km

Höhenunterschied: ca. +/- 2.100 hm

Donautrail Linz - Homepage

 


Vorzeichen

Wie so oft zum Auftakt einer Trail-Saison war die Vorfreude groß, wurde aber dann durch einen Infekt (der mich eine Woche mit recht hohem Fieber ans Bett "gefesselt hat") und einer eher mäßig ansprechenden Wettervorhersage getrübt.


Nach der Anreise nach Linz holte ich meine Startunterlagen. Danach gab es beim Hotel noch Probleme mit dem Einchecken, denn ein Stromausfall legte das vollautomatische System lahm. Nach fast 2 Stunden „warten und Tee trinken“ konnte ich dann mein Zimmer beziehen.


Nun stand dem Lauf also nichts mehr im Wege.

Nachdem ich bereits beruflich oft in Linz genächtigt hatte und an den Abenden die beiden Hausberge GIS und Pöstlingberg „erobert“ hatte, so versprach die Rennstrecke auch noch weitere Highlights.


Wie der Veranstalter die Strecke so schön beschreibt: „Die fünf Linzer Hausberge in einer Wanderrunde zusammengefasst! Wer den Pfenningberg, die Gis, den Pöstlingberg, den Koglerauer Spitz und den Freinberg  (Franz-Josef-Warte) in einem Tag erwandert, schafft mehr als so manch anderer in einem Jahr.“

Rennbericht

Pünktlich um 04:00 erfolgte der Start in der "Linzerie" und nach wenigen Metern waren wir auch schon im nächtlichen und verregneten Linz unterwegs. Die ersten Kilometer führten uns entlang der Donau bis zum Pieschinger See. Von dort ging es dern ersten der fünf Berge hoch und sofort war klar, das regnerische Wetter sowie die unzähligen Wanderer (die bereits am Vorabend um 22:00 Uhr gestartet waren) und nun Läufer sorgten sowohl im Aufstieg als auch im Abstieg für sehr „selektive“ Verhältnisse („Gatsch“, nasse Steine, nasses Laub, … - alles einmal durchgemischt) die das Vorankommen verlangsamten und das Laufen auch bergab fast unmöglich machten. Noch in der Dunkelheit erreichte ich die erste Verpflegungsstation beim Mountaincamp Pfenningberg bei Kilometer 11,7. Nach kurzer Verpflegungspause ging es auf das zweite Teilstück und im Morgengrauen in Richtung des zweiten und höchsten Berges der Strecke.

In dieser Etappe war für uns Läufer ein sehr schönes Teilstück auf dem sogenannten Pferdeeisenbahn-Wanderweg vorgesehen. Auf der Trasse der Pferdeeisenbahn von Linz nach Budweis (in Betrieb von 1832 bis 1872, https://de.wikipedia.org/wiki/Pferdeeisenbahn) ging es nun auch trotz der nassen Verhältnisse gut voran - das hat damit zu tun, dass ehemalige Bahntrassen gut befestigt sind und zum anderen Steigungen und Gefälle ein gewisses Maß an Steilheit nicht überschreiten dürfen, so es keine Zahnradbahn war. Damit hatten wir vor dem fordernden Anstieg auf die GIS noch die Möglichkeit uns zu erholen, aber dennoch Tempo zu machen.

Nach der zweiten Verpflegungsstation (Kilometer 26,8) in der Höllmühlstraße lag eine der Königsetappen vor uns - auf die GIS. Die Etappe war mit 6,4 km kurz, aber mit einem Anstieg von fast 600 Höhenmetern knackig. Da es an diesem Renntag nicht nur feuchter als in den letzten Wochen, sondern auch bedeutend kälter war näherten wir uns rasch der Schneefallgrenze. Die Wegbeschaffenheit auf die GIS war aber gut und so kam ich auch schnell voran. In der Zwischenzeit hatten wir Läufer auch bereits die ersten Wanderer eingeholt und so war auf der Strecke viel los. Bei Erreichen der Verpflegungsstation auf der GIS (Kilometer 33,2) musste ich feststellen, dass sich eine sehr lange Warteschlange aus Wanderern gebildet hatte, so dass ich unverzüglich beschoss weiter zu laufen. Eigenverpflegu8ng hatte ich in ausreichendem Maße mit dabei. Damit war das nächste Teilstück leicht zu meistern.

Die vierte Etappe führte von der GIS bergab. Diesen Streckenabschnitt kannte ich aus der Vergangenheit gut und wollte mal wieder so richtig Tempo machen. Doch da machten mir die Verhältnisse gehörig einen Strich durch die Rechnung. Gatsch, Laub und Schnee übereinander geschichtet und von hunderten Trail- und Wanderschuhen durchpflügt bieten definitiv eine sehr rutschige Unterlage. Damit war Laufen abgesagt und ein verletzungsfreier Abstieg als höchste Priorität ausgerufen. Unterhalb der Schneefallgrenze ging es dann wieder besser. Kaum hatten wir die Diesenleiten erreicht, stand auch schon der nächste (dritte) und vermeintlich leichteste Berg auf dem Plan. Der als Aussichtsberg (und mit einer Bahn erschlossene) Pöstlingberg (
Pöstlingberg – Wikipedia) hatte ein paar hundert Meter Strecke die so gut wie ausschließlich unter Zuhilfenahme von Stöcken zu bewältigen waren - die Füße fanden hier keinen Halt und ausweichen war unmöglich (-leider gibt es von der Stelle kein Foto, weil ich beide Hände benötigt hatte).

Nach der Verpflegungsstation bei der Bergrettung am Pöstlingberg (Kilometer 42,5) war der Großteil der Höhenmeter bereits geschafft. Am Koglerauer Spitz überquerten wir nochmals die Schneefallgrenze. Nach einer kurzen Etappe landeten wir beim Köglerhof. Bei dieser fünften Versorgungsstation (Kilometer 47,2) gab es die Möglichkeit sich im Gastraum etwas aufzuwärmen und wurde wirklich gut versorgt.

Kurze Zeit später war ich bereits wieder auf der Strecke "hinunter", auf dem Weg nach Ottensheim. Auch hier waren Streckenteile bereits als massive "Gatsch-Rinnen" ausgetreten, aber es war gut laufbar. Bei Erreichen der sechsten Versorgungsstation ("Port: O Bar" in Ottensheim, Kilometer 54,00) hatte es endgültig zu regnen aufgehört und es kam auch kurz die Sonne hervor.

Damit machte ich mich auf 10km flaches Terrain entlang der Donau. Es galt nun einmal das Regatta-Areal bei Ottensheim zu umrunden und dann am Kraftwerk die Donau zu überqueren. Weitere 5km später erreichte ich das Stift Wilhering und den letzten Versorgungspunkt (bei Kilometer 64). Noch ein letztes Mal wurde dir Trinkflasche aufgefüllt und weiter ging es.

Auf der letzten Etappe wartete noch ein besonderes Wegstück auf uns. Der sogenannte Prinzensteig schlängelt sich idyllisch quer durch eine steil zur Donau abfallende Felsflanke. Erstaunlicherweise waren hier die Wegverhältnisse tatsächlich sehr gut und so konnten wir die Kilometer bis auf den Freinberg (den letzten der fünf Hausberge) so richtig genießen. Nach erreichen der Franz-Josef-Warte kamen wir wieder ins Linzer Sadtgebiet und es ging am kürzesten Weg über Spazierwege und Steinstigen ins nahegelegene Ziel in der "Linzerie"

Die letzten Meter führten uns durch das Einkaufszentrum und man glaubt es kaum, offiziell mit der Rolltreppe in das erste Obergeschoß direkt zu bzw. durch den Zielbogen. Ein wirklich gelungener und origineller Zieleinlauf. Nach 12:15:09 war ich im Ziel.

Fazit

Es war ein gelungener Saisonstart und Testlauf. Die schwierigen Wetter- und Wegverhältnisse haben einiges an Zeit gekostet, aber das kommt vor! Alles was an Ausrüstung und Verpflegung getestet wurde hat super funktioniert und kann bei den folgenden Läufen so weit auch übernommen und angepasst werden. Das macht Freude auf die kommenden Ultratrails.

Impressionen